SKG-WHV Klappmenue

Reise mit einer Segelyacht in das Ruhrgebiet

 

 
Der Urlaubstörn 2010 sollte uns von Wilhelmshaven über den Ems Jade Kanal in das Ruhrgebiet führen.
05.07.2010 Westerende - Emden

21 Km

Im Hafen des Emder Yachtservice man Reparaturarbeiten durchführen lassen.

Duschen Strom und Wasser am Steg. Duschen 1 €

Nachdem wir unser Schiff am Wochenende zuvor von Rüstersiel nach Westerende am Ems Jade Kanal überführt hatten, sollte es an diesem Montag weiter nach Emden gehen. Dort sollte der Gaskocher vom Emder Yachtservice nachgesehen werden. Gegen 11:00 Uhr machten wir los und fühlten uns schon nach 10 Min in das Jahr 2009 zurückversetzt. Regen wie aus Kübeln begleitete uns ca. 2Std. lang. Zum Glück wurde das Wetter in Emden besser. Beim Emder Yachtservice wurde der Schaden am Gaskocher schnell und problemlos behoben. Wir konnten die Nacht über dort liegen bleiben 

06.07.2010 Emden - Leer

32 Km

 

Dienstag Morgen ging es weiter über den Ems- Seitenkanal nach Oldersum. Dort wollten wir auf auflaufendes Wasser warten und mit der Flut nach Leer fahren. Leider hatte die Ems schon zu wenig Wasser um im Außenhafen von Oldersum anzulegen. Uns blieb nur die Flucht nach vorne. So ging es bei Wind gegen Welle auf der Ems gegen den Strom nach Lee. Die Fahrt dauerte deshalb auch ziemlich lange. In Leer konnten wir gleich Schleusen und legten uns beim Seglerverein Leer in eine Box. Hier hatten wir Strom, Wasser und Duschen. Den Stadthafen wollten wir erst mal mit den Fahrrad erkunden.

Mittwochs wurde dann auch ein Stadtgang- und Gammeltag eingelegt.

08.07.2010 Leer - Marinapark Walchum

43 Km

Die Emstal Marina in Walchum liegt sehr schön in einem kleinen See direkt an der Ems. Man kann vom Schiff aus die vorbeifahrenden Schiff ansehen. Die Hafenmeisterei befindet sich in einem Restaurant. Liegegebühr: 11 Euro, inkl. Wasser und Strom und Duschen für 1,50 €

Nach der Schleusung um8:00 Uhr ging es über die Leda und Ems vorbei an Weener, und Papenburg mit der Meyerwerft tiefer in das Emsland. Wir hatten mitlaufenden Strom und erreichten um 11:20 die Schleuse Herbrum. Hier ist die Gezeitengrenze der Ems. War das Wasser bis hier noch sehr sandig, wandelte sich nun das Bild. Das Wasser wurde klarer und auch die Uferbewachsung nahm zu. Wir waren nun endgültig im Binnenland. Die Schleuse Bollingerfähr wurde noch nach kurzer Wartezeit passiert. Nach dem Abzweig des Küstenkanals machten wir in der Emstalmarina in Walchum fest. 

09.07.2010 Walchum - Haren

22 Km

In Haren gibt es 2 Sportboothäfen, die vom Wassersport Haren e.V. betrieben werden. Der neue Hafen wurde vor 3 Jahren eröffnet und verfügt über alle modernen Sanitären Einrichtungen, u.a. Waschmaschine, Trockner und Fäkalienabsauganlage.

Eigentlich gibt es über diese Fahrt nicht viel zu berichten. Diesmal legten wir im neuen Hafen an, der über vorzügliche sanitäre Anlagen verfügt. Am Montag jedoch erlebten wir ein Gewitter mit Unwetterartigen Sturmböen und ca. 30-50 cm hohen Wellen im Hafen. Viele Bäume wurden entwurzelt, u.a. wurde der Haren- Rütenbrock- Kanal wegen eines umgestürzten Baumes gesperrt. Zum Glück war das Unwetter von weitem schon zu erahnen. Somit konnten alle Besatzungen Vorkehrungen treffen.
Video 1                            Video 2

13.07.2010 Haren - Lingen

43 Km

Der Ems Yacht Club Lingen liegt in einem stillgelegten Arm des DEK. Festgemacht wird an einen Längssteg. Strom und Wasser genügend am Steg vorhanden. Duschen im Clubhaus 1€/5 Min.

 

Morgens um 10:00 ging es wieder los. Zunächst verholten wir zum Ausrüstungssteg um Wasser zu bunkern. Anschließend fuhren wir nochmals in den alten Hafen um Diesel zu tanken. Ist zwar etwas teurer als an der Straßentankstelle, jedoch erspart das Bunkerboot die Kannisterschlepperei. Unterwegs wurden die Schäden deutlich, die das Gewitter Tags zuvor hinterlassen hatte. Die Revierzentrale Duisburg warnte den ganzen Tag in den Lagemeldungen vor herumtreibenden Baumstämmen. An einigen Stellen mussten noch in den Kanal hineinragende Bäume beseitigt werden. Zur Mittagszeit besuchten wir den kleinen Yachthafen Meppen. Vor der Schleuse Meppen hatten wir ca. 45 Min Wartezeit. Die Schleuse Varloh hingegen stand schon für uns offen. Um 17:30 machten wir beim Ems Yacht Club Lingen für eine Nacht fest.

14.07.2010 Lingen - Marina Recke

47 Km

Die Marina Recke ist der einzige Yachthafen zwischen Lingen, Osnabrück und Fuestrup am DEK. Für eine Übernachtung mit Duschen, Wasser und Strom bezahlten wir 13,50€, für den gebotenen Komfort vergleichsweise teuer.

In Lingen legten wir gegen 9:00 Uhr ab. Es standen zwar nur 47 Km auf dem Programm, jedoch auch 6 Schleusen. Bei der ersten Schleuse, Gleesen, konnten wir nach kurzer Wartezeit zusammen mit einem Berufsschiff einfahren. Mit 8 Km ging es nun von Schleuse zu Schleuse, immer hinter dem Schiff hinterher. Ein Überholen hätte keinen Zweck gehabt. Bei der nächsten Schleuse hätten wir doch warten müssen. So erreichten wir gegen 16:45 endlich das Nasse Dreieck. die Einfahrt in den Mittellandkanal. Nach weiteren 13 Kilometern (ohne Schleuse) konnten wir in die Marina Recke einfahren, unserem heutigen Etappenziel.

15.07.2010 Recke - Osnabrück

23 Km

Aufgrund der Streckensperrung wegen eines Brückenabrisses im Stichkanal Osnabrück konnten wir erst um 17:30 Uhr in der Marina Recke ablegen. Es war eine ziemlich unspektakuläre Fahrt ohne Highlights. Um 19:45 erreichten wir die Marina des MBC Nautico, wo wir auch im nächsten Jahr einen Gastliegerplatz gefunden haben.  
19.97.2010 Osnabrück - Recke

23 Km

Beschreibung Recke siehe oben.

Leider konnten wir erst am Montag wieder an Bord gehen und die Abendzeit nutzen um noch die 23 Km bis zur Marina Recke zu fahren. Gegen 20:15 erreichten wir die volle Marina Recke.
20.07.2010 Recke - DEK Kilometer 56 Yachtclub Münsterland

66 Km

Es hatte den Anschein, dass dieser Hafen im Laufe der nächsten Jahre aufgegeben wird. Man liegt mit dem Heck fast im Kanal. Am anderen Kanalufer wird gerade ein neues Industriegebiet erstellt, einschl. Kai am Kanal. Ansonsten kosten Übernachtung, Wasser, Strom und Duschen 8 €.

Wir näherten uns dem Ruhrgebiet nun über den Dortmund Ems Kanal. Eine Schleuse war heute zu bewältigen, ansonsten verlief die lange Fahrt ziemlich ruhig. Warm war es, das Thermometer zeigte 32 Grad an. Zum Glück wehte ein leichter Wind von vorn. Hinter Münster machten wir nach 63 Km beim Yachtclub Münsterland fest.

21.07.2010 YC Münsterland - Waltrop

38 Km

Der Motorboot Club Lünen betreibt eine Steganlage in der Einfahrt zur alten Schleuse Henrichenburg. Die Anlage verfügt über sehr gute Sanitäre Anlagen. Strom und Wasser am Steg. Der Hafenmeister muss allerdings den Strom freischalten. Der Schleusenpark Henrichenburg ist von dort bequem zu erreichen. Freie Liegplätze sind durch grüne Schilder gekennzeichnet. Eine Übernachtung für uns kostet 8 €. Hinzu kommen pauschal jeweils 1 € für Strom und Duschen.

Vorbei an etlichen Wasserbaustellen führte unser tiefer in das Ruhrgebiet. Weil eben auch keine Schleuse im Weg war, erreichten wir gegen 11:30 das Dattelner Meer. Das Sicherheitstor von dem Hafen sah aus, wie das Einfallstor in das Ruhrgebiet. Nach kurzer Fahrt kam das Schiffshebewerk Henrichenburg in Sicht. Zwischen den beiden mittlerweile stillgelegten Hebewerken fanden wir beim MBC Lünen eine sehr schönen Liegeplatz. Den Nachmittag verbrachten wir mit Schwimmen im DEK sowie der Besichtigung der beiden Hebewerke und der sehr großen Schleuse. Die Ablagen gehören zur Route Industriekultur. Eindrucksvoll wird an Modellen und alten Maschinen dargestellt, wie z.B. ein Schiffshebewerk und eine Schleuse funktioniert. Beim alten Hebewerk ist sogar die Maschinenhalle mit einer funktionstüchtigen Dampfmaschine zu besichtigen, ebenso kann der Turm am Oberwasser bestiegen werden. 

22.07.2010 Waltrop - Herne

8 Km

Der AMC Castrop Rauxel liegt am Rhein Herne Kanal, vor der Schleuse Herne Ost. Er verfügt über 2 Hafenbecken, den Emshafen und den König Ludwig Hafen, wo es die meisten Liegeplätze gibt. Freie Liegeplätze sind nicht gekennzeichnet, stehen aber in ausreichender Zahl zur Verfügung. Strom am Steg, Wasser kann mit eigenem Schlauch entnommen werden. Eine Dieseltankstelle ist ebenso vorhanden. Eine Übernachtung kostet 1 €/m, hinzu kommt pauschal

1,50 € für Strom. Duschen sind im Preis inbegriffen.

Am nächsten Tag verholten wir nach Herne, zum AMC Castrop Rauxel. Wir wollten nun einige interessante Museen, die zur Route Industriekultur gehören, besuchen. U.a. besichtigten wir das Deutschte Bergbau Museum in Bochum und das Umspannwerk Recklinghausen, von die ich leider keine Fotos veröffentlichen darf. Für das Deutsche Bergbaumuseum sollte man sich einen Tag Zeit lassen. Alleine der Rundgang unter Tage kann bis zu 3 Std. dauern. Achtung: Auch bei 37 Grad Außentemperatur herrscht im Stollen eine Temperatur von 12 Grad. Über Tage sind zahlreiche Exponate und Gegenstände aus der aktiven Bergbau Zeit zu sehen. Ein Highlight ist die Fahrt auf den Förderturm. 52 Meter geht es mit dem Fahrtstuhl, 12 weitere Meter kann man über Treppen besteigen. Dafür bekommt man einen wunderschönen Rundblick über das grüne Ruhrgebiet. Erreichen kann man das Museum bequem mit der U- Bahn ab dem HBF Herne.

26.07.2010 Herne - Marina Fuestrup

88 Km

Die Marina Fuestrup liegt an einer Art Seitenarm des DEK. Der Kanal verlief früher durch diese "Alte Fahrt Fuestrup". Es ist ein sehr schön angelegter Yachthafen, der auch Winterlagerplätze sowie Stellplätze für Wohnmobile anbietet. Statt einer Brücke zur anderen Seite der Alten Fahrt gibt es eine Seilfähre, die man selbst bedienen kann. Die Liegeplätze sind mit grünen Schildern gekennzeichnet. Die Übernachtung kostet 1€/m plus 2€ für Strom und Wasser am Steg. Duschen kann man für 50 Ct. Der ausgesprochen nette Hafenmeister nimmt Bestellungen für Brötchen entgegen.

Nun befinden wir uns auf dem Rückweg, den wir langsam angehen lassen wollten. In der Marina Fuestrup machten wir für 2 Tage fest. Münster, die Stadt der Kirchen und der Fahrräder wurde erkundet. 

28.07.2010 Marina Fuestrup - Osnabrück

65 Km

 

Die letzte Etappe des Urlaubes ging zunächst bei strömenden Regen zurück nach Osnabrück, wo wir beim MBC Nautico wieder festmachten.  

Insgesamt legten wir in diesem Urlaub 565 Km zurück. Das Gute war, wir konnten immer fahren und brauchten nicht auf das Wetter oder die Tide achten. Oftmals war es über 35 Grad warm, was auf den Kanälen auch nicht immer Spaß macht.

Das Ruhrgebiet ist schon eine Reise wert. Vielleicht nicht jedes Jahr, aber wir werden wohl noch mal hinfahren.